02.2025

Unternehmertag des NRW-Handwerks auf der Messe ELEKTROTECHNIK in Dortmund  

Kurz vor der Bundestagswahl diskutierten Bundestagsabgeordnete aus Nordrhein-Westfalen auf Einladung des Unternehmerverbandes Handwerk NRW (UVH), des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT) und von HANDWERK.NRW über aktuelle Fragen der Wirtschafts- und Mittelstandspolitik. Teilnehmer der Podiumsdiskussion waren Dirk Wiese (MdB, SPD), Thomas Jarzombek (MdB, CDU), Irene Mihalic (MdB, Bündnis 90/Die Grünen) und Otto Fricke (FDP). In einem Impulsreferat führte ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke in die Erwartungen des Handwerks zur nächsten Bundestagswahl 2025 ein. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Messe elektrotechnik in Dortmund statt.

WHKT-Präsident Berthold Schröder wies in seiner Begrüßung auf den Beitrag des Handwerks bei der Fachkräfteintegration hin: „Das Handwerk spielt mit seinen kleinteiligen, familiären Strukturen eine zentrale Rolle bei der Integration, indem es Menschen mit unterschiedlichen kulturellen und beruflichen Hintergründen eine Perspektive bietet. Durch praxisorientierte Ausbildungen, individuelle Unterstützung und den Zugang zur Beschäftigung ermöglichen wir nicht nur den beruflichen Einstieg, sondern fördern auch die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.“ Er dankte dem Elektrohandwerk dafür, dass der Unternehmertag im Rahmen der diesjährigen Fachmesse elektrotechnik stattfinden konnte.

Der Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Holger Schwannecke, erläuterte die Erwartungen des Wirtschaftszweiges zur anstehenden Wahl. Die Hauptforderungen des Handwerks seien Bürokratieabbau, Wirtschaftliche Entlastung der Betriebe und Fachkräftesicherung durch Intensivierung von Berufsbildung und Berufsorientierung.  Das Handwerk verdiene die Wertschätzung, die auch den akademischen Berufen entgegengebracht werde, so der ZDH-Generalsekretär. Die Leistungen des Handwerks für die Gesellschaft müssten stärker herausgearbeitet werden. Er kritisierte, dass die Wirtschaftspolitik in Deutschland zu einseitig auf Großbetriebe ausgerichtet sei: „In einer Welt, die immer neue Krisenherde hervorbringt, braucht es gerade jetzt einen klaren Kompass. Nach meiner festen Überzeugung sollte dieser an kleinen und mittleren Unternehmen sowie dem Handwerk ausgerichtet sein – an der Betriebsrealität und Wettbewerbssituation.“

In der anschließenden Diskussion mit Bundestagsabgeordneten aus Nordrhein-Westfalen standen die Themen Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts, Bürokratieabbau, Entlastung von Betrieben und Beschäftigten, Fachkräftesicherung und Innovation im Mittelpunkt.

Der Sprecher für Bildung und Forschung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thomas Jarzombek, MdB, kündigte an, dass die CDU im Falle eines Wahlsieges die Zuständigkeiten in der Bundesregierung für den Bürokratieabbau bündeln und Statistik- und Bürokratielasten abbauen werde. Das deutsche Lieferkettengesetz werde abgeschafft. Irene Mihalic, MdB (Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen) sprach sich für eine kostenfreie Meisterausbildung im Handwerk aus.  Dirk Wiese, MdB (Stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion) sicherte den Teilnehmern eine Überprüfung der neuen Gefahrstoffverordnung zu, nachdem Handwerksunternehmer aus dem Publikum auf branchenbezogene Probleme bei der Asbestsanierung hinwiesen.  Otto Fricke, MdB (Haushaltspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion) forderte eine Aktivrente mit steuerfreien Hinzuverdienstmöglichkeiten nach Renteneintritt.

Die Präsidenten von HANDWERK.NRW und Unternehmerverband Handwerk NRW, Andreas Ehlert und Rüdiger Otto, gaben einen zusammenfassenden Ausblick und äußerten den Wunsch, den Dialog mit den Politikern nach der Bundestagswahl fortzusetzen. Sie luden die Abgeordneten für die Zeit nach der Wahl zu einem Betriebspraktikum in einen Handwerksbetrieb ein.

Nach der Veranstaltung bestand die Möglichkeit, an einem Rundgang über die Messe elektrotechnik teilzunehmen, die vom Präsident des Fachverbands Elektro- und Informationstechnische Handwerke (FEH), Martin Böhm, und dem Ehrenpräsidenten des Verbandes, Lothar Hellmann, geleitet wurde.

Mitglieder-Bereich