09.2023

UVH im Gespräch mit dem nordrhein-westfälischen Lehrerverband

Zu den Themen Berufsorientierung an Schulen und Erschließung von Potenzialen für die duale Ausbildung führte der Vorstand des Unternehmerverbandes Handwerk NRW (UVH) aktuell ein Gespräch mit dem Präsidenten des Nordrhein-Westfälischen Lehrerverbandes, Andreas Bartsch.

Der Nordrhein-Westfälische Lehrerverband ist der Dachverband für den Philologen-Verband Nordrhein-Westfalen, den Verband der Lehrerinnen und Lehrer an Wirtschaftsschulen in NRW und den Verband der Lehrerinnen und Lehrer an Berufskollegs in NRW. Er vertritt insgesamt 30.000 Mitglieder an Gymnasien, Wirtschaftsschulen und Berufskollegs in NRW und ist damit der mitgliederstärkste Lehrerverband in Nordrhein-Westfalen. Der Präsident des Unternehmerverbandes Handwerk NRW (UVH), Rüdiger Otto, schilderte die Probleme vieler Handwerksbetriebe auf dem Ausbildungsstellenmarkt und bei der Fachkräftesuche. Inzwischen entscheide sich mehr als die Hälfte aller Schulabgängerinnen und Schulabgänger in Deutschland für das Abitur und ein anschließendes Studium. Eine berufliche Ausbildung erscheine vielen Eltern und Schulabgängern dagegen nicht so attraktiv, obwohl es hier hervorragende Zukunftsaussichten gebe. Unbekannt sei oft, dass viele Berufe im Handwerk hochqualifiziert sind und zunehmend auf studierfähige Schulabgänger angewiesen seien. Der Anteil der Auszubildenden im Handwerk mit Abitur steige stetig an. Dem Handwerk sei wichtig, gegenüber Schülern, Lehrern und Eltern deutlich zu machen, dass eine berufliche Ausbildung der Einstieg in eine lebenslange Berufskarriere sein kann, an die sich ein Studium anschließen könne. Rüdiger Otto warb gegenüber dem Präsidenten des Nordrhein-Westfälischen Lehrerverbandes dafür, dass die berufliche Orientierung an allen Schulformen gleichermaßen ergebnisoffen auf berufliche und akademische Karrieren ausgerichtet sein sollte. Auch verpflichtende Praktika seien notwendig, damit die Schüler mit der Berufswelt frühzeitig in Kontakt treten würden. Der Präsident des Nordrhein-Westfälischen Lehrerverbandes, Andreas Bartsch, erklärte den anhaltenden gesellschaftlichen Trend auf das Gymnasium bei der Schulwahl mit dem Wunsch vieler Eltern, ihren Kindern den höchsten Schulabschluss zu ermöglichen. Vielfach seien die Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten im Handwerk bei Eltern und Lehrern wenig bekannt. Es fehle zudem an Informationsmaterialien für Lehrer, um bei der Berufsorientierung im Unterricht das Handwerk stärker zu berücksichtigen. Bartsch sprach sich dafür aus, Praktika verstärkt bei der Berufsorientierung einzusetzen. Daneben gelte es, besonders die Eltern von den Berufschancen im Handwerk für ihre Kinder zu überzeugen. Gemeinsam mit dem Präsidenten des Nordrhein-Westfälischen Lehrerverbandes erörterten die Mitglieder des UVH-Vorstandes auch den Lehrermangel an den Berufskollegs und die Bildung von Fachklassen in ländlichen Regionen.

UVH-Präsident Rüdiger Otto und UVH-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Wackers dankten Andreas Bartsch für den intensiven Austausch und kündigten an, den Dialog mit Lehrer- und Elternverbänden in Nordrhein-Westfalen zu Fragen der beruflichen Orientierung fortzusetzen.

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