11.2023

Baukrise schwächt das Handwerk – UVH fordert Umsetzung des 14-Punkte Planes der Bundesregierung

Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des Unternehmerverbandes Handwerk NRW (UVH) diskutierten ZDH-Präsident Jörg Dittrich und der Staatssekretär im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW, Daniel Sieveke, über die aktuelle Situation der Bauwirtschaft. ZDH-Präsident Jörg Dittrich forderte mehr Tempo bei der Umsetzung des 14-Punkte-Planes der Bundesregierung zum Bau und eine Senkung der Grunderwerbssteuer. „Einen Zusammenbruch der Baubranche können wir uns nicht leisten. Der Bau ist ein Schlüsselsektor, in dem mehr als 50 Prozent der rund 5,7 Millionen Handwerkerinnen und Handwerker arbeiten. Der Bau und seine handwerklichen Fachkräfte werden für die Zukunftsgestaltung unseres Landes gebraucht. Es wäre fatal, wenn die dafür nötigen Personalkapazitäten und Betriebe jetzt wegbrechen, weil politisch nicht entschlossen genug gehandelt wird.“ – so ZDH-Präsident Dittrich. Staatssekretär Sieveke verwies darauf, dass in Nordrhein-Westfalen Mittel in Höhe von neun Milliarden Euro für die öffentliche Wohnungsbauförderung vorgesehen seien und kündigte die baldige Einführung der kleinen Bauvorlageberechtigung für Meister des Maurer-, Betonbauer- und Stahlbetonbauerhandwerks sowie des Zimmererhandwerks an. UVH-Präsident Rüdiger Otto warnte davor, dass sich die Krise der Bauwirtschaft zu einer Gesamtkrise des Handwerks ausweiten könne und forderte zeitnahe Signale der Politik, damit Bauen für breite Bevölkerungskreise bezahlbar bleibe. Er dankte die Landesregierung für die neu eingeführte Meisterprämie in NRW, bei der jede erfolgreich abgelegte Meisterprüfung mit 2.500 Euro gefördert wird, verlangte aber weitere landespolitische Impulse zur Entbürokratisierung und eine Berücksichtigung des Handwerks bei der Berufsorientierung an den Schulen. Gerade bei Abiturienten müsse die Botschaft platziert werden, dass viele Berufe im Handwerk hochqualifiziert und zunehmend auf studierfähige Schulabgänger angewiesen seien.  Die Mitgliederversammlung sprach sich in einer Resolution gegen die Pläne der Bundesregierung zur generellen Einführung der elektronischen Arbeitszeiterfassung durch die Betriebe aus. Eine händische Erfassung der Arbeitszeit in Papierform müsse ebenso weiter möglich bleiben wie eine kontrollfreie Handhabung der Vertrauensarbeitszeit. Der Unternehmerverband Handwerk NRW (UVH) spricht sich bei der Neuregelung des Arbeitszeitgesetzes ferner für die Einführung einer wöchentlichen Höchstarbeitszeit anstelle der bisherigen täglichen Höchstarbeitszeit aus. Abschließend dankte UVH-Präsident Rüdiger Otto den scheidenden Geschäftsführern Bernhard Nordhausen (Landesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks NRW) und Hermann Schulte-Hiltrop (Bauverbände NRW) für ihren jahrzehntelangen Einsatz und ihre Verdienste um das Handwerk in Nordrhein-Westfalen.

Mitglieder-Bereich