10.2021

Gewerke im Großeinsatz: Auf Verbandsebene wird Hilfe organisiert

Das Handwerk zeigt große Solidarität in Anbetracht der erheblichen Folgen des Hochwassers im Sommer – viele Handwerkerinnen und Handwerker engagieren sich seit Wochen ehrenamtlich vor Ort, beim THW und auch über die Handwerksorganisationen. Neben einer hohen Hilfsbereitschaft und der Unterstützung von Spendenorganisationen geht es vor allem darum, betroffenen Betrieben und Menschen dringend benötigte Mittel über Spenden sowie staatliche Unterstützung von Bund, Land und Kommunen zugänglich werden zu lassen. Zudem stehen die Handwerkskammern, Kreishandwerkerschaften und Fachverbände Betrieben zur Seite, die in Not geraten sind.

Im Bäckerhandwerk haben der Verband des Rheinischen Bäckerhandwerks gemeinsam mit dem Bäckerinnungs-Verband Westfalen-Lippe und dem Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks die Betriebe des Bäckerhandwerks zu einer großen Spendenaktion aufgerufen. Mit der Spendenaktion „Bäcker helfen Bäckern!“ sollen Innungsbäcker, die durch die Flut besonders betroffen sind, schnell und unbürokratisch unterstützt werden. Außerdem bieten viele Bäckereien in Deutschland ein „Flut-Brot“ an. Pro verkauftem Stück geht ein Euro an den Karl-Grüßer-Unterstützungsverein des Deutschen Bäckerhandwerks. Dieser wiederum sorgt für eine schnelle unbürokratische Weitergabe an betroffene Betriebe in den Krisengebieten. Auch die Fleischer engagieren sich. Der Fleischerverband NRW spendete einen namhaften größeren Betrag für Hochwassergeschädigte
Die Gelder werden vom Hilfswerk „Stiftung des Fleischerhandwerks“ den betroffenen Betrieben zur Verfügung gestellt. Damit die Produktion für Betriebe, die Verkaufsfilialen unterhalten, wieder anlaufen kann, stellen einzelne Betriebe ihre Produktionsstätte zur Verfügung. Auch das Elektrohandwerk arbeitet auf Hochtouren, um die Stromversorgung der Häuser wieder provisorisch in Betrieb nehmen zu können. Unzählige Betriebe sind ehrenamtlich im Einsatz. Das verheerende Ausmaß der Hochwasserschäden ermöglicht dem E-Handwerk mitunter zunächst nicht nur den Aufbau einer provisorischen Infrastruktur, die allerdings überall dringend für weitere Hilfs- und Rettungsmaßnahmen benötigt wird. Dort, wo die Freischaltung der Energieversorgung durch die Netzbetreiber bereits erfolgen konnte, sorgen die E-Handwerksbetriebe für die sichere Wiederinbetriebnahme der Elektroanlagen. Beim Fachverband Elektro- und Informationstechnische Handwerke NRW meldeten sich zahlreiche Innungsfachbetriebe, die vor Ort mit Personal oder Ausrüstung helfen möchten. Von der zerstörerischen Wirkung des Hochwassers waren und sind auch Tischler- und KfZ-Betriebe betroffen. Gemeinsam mit den Obermeistern der betroffenen Innungen hat der Fachverband Tischler NRW Kontakt mit den betroffenen Tischlereien aufgenommen, um Hilfsangebote zielgerichtet zu koordinieren. Auch hier hatten sich innerhalb kurzer Zeit viele freiwillige Helfer gemeldet. Auf der FAQ-Seite www.tischler.nrw/hochwasser können sich betroffene Betriebe zudem online über rechtliche, finanzielle und versicherungstechnische Frage im Zusammenhang mit dem Hochwasser informieren. Der Verband des KfZ-Gewerbes (KfZ-NRW) war unmittelbar nach der Flutkatastrophe vor Ort und half den betroffenen Betrieben bei der Bestandsaufnahme für die Schadensmeldungen an die Versicherer. KfZ-NRW hat zudem aus seinen Rücklagen Gelder zur Verfügung gestellt, die von den KfZ-Innungen für betroffene Mitgliedsbetriebe abgerufen werden können. Auch im Bauhandwerk ist die Solidarität groß. Der Präsident der BAUVERBÄNDE NRW, Rüdiger Otto, dankte allen Unternehmern und ihren Mitarbeitern für ihren unermüdlichen Einsatz und ihre kurzfristige Hilfe. Etliche von ihnen seien vor Ort in ehrenamtlichen Funktionen engagiert und tief verwurzelt, beispielsweise bei der Freiwilligen Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk oder dem Deutschen Roten Kreuz. „Hand in Hand und Stein für Stein werden wir, die baugewerblichen Unternehmen in Nordrhein-Westfalen, für die anstehenden Wiederaufbau- und Renovierungsarbeiten unseren Beitrag leisten. In der Not stehen wir zusammen.“ – so Rüdiger Otto.

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