01.2018

Bundeseinheitliche Gebührenbefreiung für Teilnehmer von Aufstiegsfortbildungen

Wir unterstützen die Forderung, die Teilnehmer von Aufstiegsfortbildungen vollständig von Maßnahmekosten und Prüfungsgebühren zu befreien. Um dieses Ziel zu erreichen, muss in der jetzt beginnenden Legislaturperiode des Deutschen Bundestages eine Änderung des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes (AFBG) erfolgen.

Dabei sind für uns folgende Punkte entscheidend:

  1. Der schon jetzt bestehende Förderflickenteppich der einzelnen Bundesländer muss in eine bundesweit einheitliche Regelung überführt werden. Die Gewinnung von Fachkräften ist eine gesamtstaatliche Aufgabe, bei der nicht einzelne Regionen gegeneinander ausgespielt werden dürfen.
  2. Es muss eine individuelle Förderung direkt an den Teilnehmer erfolgen. Nach Bestehen der Abschlussprüfung sollte der KfW-Darlehnsanteil zu 100% in einen Zuschuss umgewandelt werden. Da nicht alle Teilnehmer nach einer Aufstiegsfortbildung ein eigenes Unternehmen gründen oder übernehmen, hat der derzeitige daran gekoppelte Teilerlass zu entfallen.
  3. Eine Förderung von Bildungseinrichtungen, damit diese Lehrgänge und Prüfungen kostenfrei anbieten können, ist nicht zielführend. Damit wäre eine zu starke staatliche Einflussnahme auf die Selbstverwaltung mit ihren Angeboten sowie die Organisation von Lehrgängen verbunden. Zudem würde eine institutionelle Förderung haushalts-, förder- und beihilferechtliche Probleme nach sich ziehen.

Der Meister ist im Deutschen Qualifizierungsrahmen für die Bewertung von Abschlüssen dem Bachelor als Studienabschluss gleichgestellt. Akademiker gibt es genügend, beruflich Qualifizierte, wie Handwerksmeister, aber zu wenig. Dies ist u.a. auch darauf zurückzuführen, dass die Meisterschülerausbildung viel Geld kostet, ein Studium aber kostenfrei ist. Dieses Ungleichgewicht in der Finanzierung kann zum einen dazu führen, dass die Bildungsentscheidung des Einzelnen verzerrt wird. Zum Anderen droht durch diese Fehlanreize der Fachkräftemangel im Bereich der beruflich Qualifizierten sich weiter zu verschärfen.

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